Verstärkung
Eine neue Hoffnung!
Unsere personell gebeutelte Erste Männer-Mannschaft in der Tischtennis-Landesliga setzt in der Rückrunde auf die Erfahrung des Neuzugangs Achim Weber.
Neues Jahr – neues Glück? Zumindest für die Tischtennis-Männer des TuS Huchting könnte sich dieser Sinnspruch bewahrheiten. Mit Personalproblemen kämpften sich die Südbremer bislang durch die Hinserie der Landesliga-Saison 22/23 und rutschten nach gutem Start und zwei Siegen aus drei Spielen in der Tabelle immer weiter ab. Hoffnung weckte der 9:4-Sieg über den TuS Wremen im letzten Hinrundenspiel, der die Huchtinger auf dem siebten Platz der Zehnerstaffel überwintern lässt. Und fast scheint es so, als sollte dieser Erfolg auch eine schwungvolle Rückrunde einleiten, denn die Personallage hat sich Ende des Jahres entscheidend entspannt. Huchtings Hoffnungsträger ist dabei Achim Weber.
Der langjährige Oberligaspieler aus Delmenhorst hat Huchtings Mannschaftskapitän Marcus Schwiering quasi als Freundschaftsdienst seine Zusage gegeben und wird bis zum Sommer zur Verfügung stehen. „Achim ist ein echter Unterschiedsspieler. Er wird unsere Perspektiven deutlich verbessern“, sagt Schwiering.
Doch der Reihe nach. Warum wurde aus unserer Mannschaft, ansonsten in voller Besetzung ein Paradebeispiel an Stabilität und ein sicherer Kandidat für einen Mittelfeldplatz, plötzlich ein schlimmstenfalls abstiegsgefährdetes Team? Grund dafür sind unerwartet heftige Personalprobleme, die mit dem Ausfall von Frank Schröder begannen. Die nominelle Nummer fünf konnte lediglich ein Punktspiel bestreiten, zog sich dann eine langwierige Knieverletzung zu und dürfte auch in der Rückrunde noch nicht zur Verfügung stehen. Der nächste Problemfall ist Belmin Ahmetagic. Die Nummer vier der Mannschaft, die im Schichtdienst auch an den Wochenenden arbeitet, steht aus diesem Grund kaum mehr zur Verfügung.
Dies hatte natürlich auch Auswirkungen auf die interne Rangfolge im Team. So rückte Thomas May aus dem unteren Paarkreuz in die Mitte. „Unten hatte er bislang immer eine sehr gute Rolle gespielt, in der Mitte war er jetzt sehr selten der Favorit“, erklärte Marcus Schwiering. Noch gravierender wirkten sich die Ausfälle auf die Doppel aus. „Gerade in den Doppeln haben wir in den vergangenen sechs Jahren immer gut gepunktet. Jetzt mussten wir immer wieder umstellen und haben bislang noch nicht die optimalen Paarungen gefunden“, sagte Schwiering.
Geblieben ist vom alten Stamm somit nur noch ein Trio. Marcus Schwiering an Position eins und Sebastian Heimbrock an Zwei, die gemeinsam auch noch das erste Doppel bilden, sind damit beinahe schon zum Siegen verdammt. Und auch Armin Schulze an dritter Position weist mit 10:7 noch eine positive Bilanz auf. Schnelle Verstärkungen sind im Tischtennis nur sehr schwer zu finden. Abhilfe schaffte der gute Kontakt zur zweiten Mannschaft. So absolvierten Sven Helvogt und Jens Dunker in der Saison praktisch Doppelschichten in beiden Mannschaften.
Aus seinen langen Jahren in der Regional- und Oberliga sowie als Ersatz in der 2. Liga verfügt Schwiering zwar über ein großes Netzwerk, aber auch da hagelte es nur Absagen. „Achim Weber war praktisch der Letzte auf meiner Liste und auch der hatte eigentlich vom Tischtennis die Nase voll, spielte aber noch beim TTSC 09 Delmenhorst in einer Seniorenliga“, so der Huchtinger Mannschaftsführer. Nach Webers Zusage wächst bei den Huchtingern wieder die Zuversicht. Noch sind alle Mannschaften ab Platz fünf nicht gesichert, in fünf von neun Spielen stehen Partien gegen die unmittelbare Konkurrenz an. Achim Weber wird nominell Ahmetagic an Position vier ersetzen, wird aus strategischen Gründen aber an Fünf aufgestellt. Am 4. Februar startet der TuS Huchting beim TuS Hittfeld in die Rückrunde und hofft auf eine Wiederholung des 9:7-Hinspielerfolges. Marcus Schwiering ist optimistisch: „Mit Achim Weber können wir jetzt wieder positiver in die Zukunft blicken.“
Unsere Erste Mannschaft während der Hinserie 22/23 noch ohne Neuzugang:
Sebastian Heimbrock, Marcus Schwiering, Belmin Ahmetagic (oben, vl) , Thomas May, Armin Schulze, Frank Schröder
Zum Saisonabschluss noch einen Titel – TuS Huchting Tischtennis-Herren Verbandspokalsieger 2022!
Pokalsieger Thomas May, Sebastian Heimbrock, Marcus Schwiering (v.l.n.r.)
Nach zweijähriger Pause werden in diesem Jahr wieder die Pokalspiele im Bremer Tischtennis Verband ausgetragen. Am vergangenen Dienstag (26.4.2022) wurde in der Sporthalle Hemelinger Straße das Pokalendspiel der Herren A zwischen SV Werder Bremen und TuS Huchting ausgetragen. Die Werderaner, Ligakonkurrent der Huchtinger, trat mit ihren Youngstern Julian Janke, Julius Hollmann und Nikolai Kovrigin an. Die Huchtinger hielten mit Marcus Schwiering, Sebastian Heimbrock und Thomas May dagegen. Eigentlich sollte für die TuS-Spieler nichts anbrennen, da Huchting mit Schwiering und Heimbrock die deutlich stärkeren Spieler aufbot. Aber der Pokal hat ja bekanntlich seine eigenen Gesetze. Zunächst lief für die Huchtinger alles nach Plan. Schwiering gewinnt 3:0 gegen Kovrigin und Heimbrock siegte 3:1 gegen Janke. May verlor in vier Sätzen gegen Hollmann. Im anschließenden Doppel drehten Schwiering / Heimbrock noch einen 0:2 Satzrückstand gegen Hollmann / Kovrigin in einem 3:2 Sieg und bauten die Führung auf 3:1 aus. Jetzt fehlte nur noch ein Sieg zum Pokalerfolg. Aber leichter gesagt als getan. Schwiering verlor unerwartet klar mit 0:3 gegen Janke und auch Heimbrock zog gegen Hollmann, wenn auch knapp, in fünf Sätzen den kürzeren. Nun lag die ganze Last auf den Schultern vom Kapitän May, der sich aber schließlich im alles entscheidenden Spiel mit 3:1 gegen Kovrigin durchsetzen konnte und so den Huchtinger den Pokalerfolg sicherte.
Die Tischtennis-Landesmeisterschaften 2022 der Herren endeten mit einem Triumph für den TuS Huchting! Mit Marcus Schwiering als Landesmeister und Armin Schulze als Drittplatziertem standen gleich zwei Akteure auf dem Treppchen.
Tischtennis-Landesmeister Marcus Schwiering vom TuS Huchting (links) und der Drittplatzierte Armin Schulze
Nach dem coronabedingten Ausfall im Vorjahr konnten nun endlich wieder die Landesmeistertitel im Tischtennis ausgespielt werden. In den Vorrundengruppen konnten sich die beiden Huchtinger Landesligisten souverän ungeschlagen durchsetzen. Im Viertelfinale wurde es dann aber deutlich schwieriger. Und da in der K.O.-Runde auf vier Gewinnsätze gespielt wurde, war zudem eine gute Kondition gefordert. Schwiering musste all seine Erfahrung einsetzen, um sich mit 4-1 Sätzen gegen den unorthodox und stark verbesserten Nachwuchsspieler Jonny Langkowski vom ATSV Sebaldsbrück durchzusetzen. Das Potential des Gegners zeigte sich auch darin, dass dieser später Landesmeister im Doppel wurde. Noch enger sollte es im Viertelfinale zwischen Armin Schulze und Rene Reißig zugehen. Der Huchtinger, der vor zwei Jahren Vize-Landesmeister geworden war, hatte noch nie gegen den nun ebenfalls beim ATSV Sebaldsbrück spielenden erfahrenen Gegner gewinnen können. Doch diesmal sollte es so weit sein. Das Spiel ging über die volle Distanz und Schulze konnte sich im siebten Satz letztlich klar mit 11:3 durchsetzen. „Ich bin noch nicht so lange wieder im Training und hätte mit diesem Erfolg nicht unbedingt gerechnet“ konstatierte Schulze nach seinem Sieg.
Leider hatte die Auslosung ergeben, dass nun die beiden Huchtinger im Halbfinale gegeneinander spielen mussten, ein reines Huchtinger Finale also nicht möglich war. Beide Spieler kannten sich aus vielen Trainingsduellen und erwartungsgemäß setzte sich in diesem Vereinsduell mit Marcus Schwiering der Spitzenspieler des TuS Huchting durch. Für Armin Schulze war Platz 3 aber ein großer Erfolg.
Im Finale gab es in der Werder-Halle dann ein sieben Sätze dauerndes Auf und Ab zwischen Schwiering und Titelverteidiger Maximilian Wojciechowski vom ATSV Habenhausen, der die ersten beiden Sätze klar dominierte. Doch Schwiering kämpfte sich auf 2-2 Sätze heran, bevor der eine Klasse höher in der Verbandsliga spielende Wojciechowski wieder in Führung gehen konnte. Schwiering gelang aber postwendend erneut den Satzausgleich. Die Entscheidung musste dann im siebten Satz fallen, und sie fiel mit 13:11 denkbar knapp aus. „Es war ein Spiel auf Augenhöhe mit dem glücklicheren Ende für mich“ gab sich Schwiering hinterher mit dem Pokal in der Hand erleichtert. Er hatte bereits im Jahr 2017 den Landesmeistertitel nach Huchting geholt, auch damals gegen seinen diesjährigen Finalgegner.
Nachdem schon der Stadtmeistertitel von Sven Helvogt aus der 2.Mannschaft errungen wurde, sind die beiden wichtigsten Titel in diesem Jahr an den TuS Huchting gegangen. Abteilungsleiter Thomas Murck freut sich: „Es ist schön, dass alle unsere Spielerinnen und Spieler nach den Corona-Einschränkungen wieder fast ihr ursprüngliches Leistungsniveau erreicht haben“. Der Trainingsbetrieb läuft wieder ohne Einschränkungen. Mit erfolgreichen Akteuren als Vorbildern.